Am 19. September 2025 hatte der SV Kappel in die Sportgaststätte Stammtisch geladen, um über den Stand zum Neubau des Sportheimes zu berichten. Zahlreiche interessierte Mitglieder und Kappler Bürger nahmen teil, um sich über den aktuellen Stand des Projekts zu informieren: nach fast sieben Jahren Sondierung, Planung, Umplanung und einem zähen Gang durch die Verwaltung kann der SV Kappel nun in die konkrete Umsetzungsplanung gehen!
Die Veranstaltung moderierte Oliver Schaarschmidt. Klaus Nerz und Petra Gelfort stellten gemeinsam mit Marco Kitzelmann - Projektentwickler - und Detlef Frankenberger - Brauerei Ganter - die Grundrisse und Ansichten des geplanten Neubaus und die Besonderheiten hinsichtlich der Nutzungsaufteilung und der Finanzierung vor. Im Anschluss an die Präsentation wurde diskutiert.
Warum ein Neubau?
Das bestehende Sportheim ist stark sanierungsbedürftig und baulich-technisch sowie energetisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Die gegebenen Räumlichkeiten werden den aktuellen Rahmenbedingungen nicht gerecht: Mehr Mädchenmannschaften, mehr weibliche Schiedsrichter, mehr Mannschaften insgesamt. Aktuell trainieren und spielen beim SV Kappel 19 Mannschaften. Das 2017 umgebaute Sportgelände wird noch besser genutzt werden können, wenn die entsprechenden sportfunktionalen Räume zur Verfügung stehen.
Rückblick
2017 begann der Verein zusammen mit der Feuerwehr die Planung für einen gemeinsamen Baukörper. Eine solche Planung „für zwei Eigentümer", lehnte das städtische GMF ab. Daraufhin entwickelten wir unser Vorhaben eigenständig weiter. Eine Machbarkeitsstudie durch das Büro Stammer Ende 2018 strukturierte den Baukörper und platzierte ihn an die Schmalseite des Naturrasenplatzes. Anfang 2020 konnten wir Marco Kitzelmann für unser Projekt gewinnen, um - quasi als zeitgemäße Form der Muskelhypothek - sein Wissen und Können, seine Expertise und seine Erfahrung bei der Bauerstellung einzubinden. Er ermöglicht uns, mit seiner Bonität und seiner Bereitschaft ins finanzielle Risiko zu gehen, den Sportfunktionsteil im Eigentum zu erstellen. Wenn nach ca. 30 Jahren die Bauerstellungskosten des sportgastronomischen Teils refinanziert sind, wird dieser Teil als Spende eigentumsrechtlich in den Verein integriert werden. Sportfunktion und Sportgastronomie verschmelzen dann zum Sportheim. Mit der konkreten Planung des Gebäudes haben wir Ende 2023 den Architekten Winfried Kuhs beauftragt. Mitte September 2024 konnte der Bauantrag eingereicht werden.
Finanzierung
Das neue Sportheim besteht aus den sportfunktionalen Räumen des SV Kappel im Untergeschoss und der Sportgastronomie des Marco Kitzelmann im Obergeschoss. SV Kappel und Marco Kitzelmann planen und betreiben das Gebäude als Bauherren- und Eigentümergemeinschaft gemeinsam. Marco Kitzelmann übernimmt die Bauerstellung des gesamten Gebäudes und verkauft das Untergeschoss an den SV Kappel.
Die Finanzierung des sportfunktionalen Teils des SV Kappel setzt sich folgendermaßen zusammen:
Zuschüsse vom Badischen Sportbund (BSB)
Zuschüsse vom Sportreferat der Stadt Freiburg
Eigenmittel und Rücklagen
Gegebenenfalls zweckgebundene befristete Erhöhung der Mitgliedsbeiträge
Gegebenenfalls ein Kredit zur Zwischenfinanzierung
Marco Kitzelmann errichtet die Sportgastronomie im Obergeschoß und konnte mit Detlef Frankenberger die Brauerei Ganter als Pächter gewinnen.
Der SV Kappel, Marco Kitzelmann und Detlef Frankenberger zeigen sich zuversichtlich, das Projekt bis 2026/2027 erfolgreich umzusetzen.
Engagement & Respekt
Das Gelingen dieses Projekts hängt maßgeblich vom Engagement aller Beteiligten ab. Marco Kitzelmann sowie die Brauerei Ganter spielen hierbei zentrale Rollen – sowohl durch ihre Netzwerke als auch durch ihr Vertrauen in das Vorhaben. Christoph Brender würdigte in diesem Zusammenhang ausdrücklich den Mut und Einsatz aller Beteiligten, die persönliche Risiken eingehen, um das Projekt voranzubringen.
Pacht & Pächter
Die Familie Florea, aktuelle Pächter des „Stammtisch“, wurde frühzeitig und fortlaufend über den Planungsfortschritt informiert und hatte stets beste Voraussetzungen, sich als Pächter im neuen Sportheim zu bewerben. Es ist vorgesehen, das bestehende Sportheim bis zur Fertigstellung des Neubaus weiterzubetreiben. Erst nach dem Umzug soll es abgerissen werden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnte jedoch noch kein konkretes Pachtangebot formuliert werden. Dies kann erst dann erstellt werden, wenn alle Kostenpositionen bekannt sind. Dabei betont die Brauerei Ganter, dass das Angebot so gestaltet sein wird, dass ein Pächter gut wirtschaften kann. Die Familie Florea hat angesichts der andauernden unsicheren Situation Mitte 2025 zum 31.12.2025 gekündigt.
Zeitplan
Bis Ende des Jahres sollen alle administrativen Vorbereitungen (Erbbaurecht, Mietverträge, Teilungserklärung, Finanzierungs- und Förderzusagen, Baufreigabe, …) abgeschlossen sein. Während eine Eröffnung im Jahr 2026 ambitioniert erscheint, gilt ein realistischer Einzugstermin für Anfang 2027 als wahrscheinlich.
Christoph Brender macht abschließend noch einmal deutlich: Im Mittelpunkt steht stets der Sport!
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